SCCH setzt bei KI-Modelltraining auf nachhaltige Rechenleistung

Presseaussendung vom 7. Mai 2025

Das Software Competence Center Hagenberg (SCCH) setzt auf einen Hochleistungsrechner, um seine KI-Modelle effizient zu berechnen. Da das Training von KI-Modellen mit einem hohen Energieverbrauch verbunden ist, hat sich das SCCH zum Ziel gesetzt, den CO₂-Fußabdruck in diesem Bereich zu optimieren. Neben einer leistungsfähigen Infrastruktur, die moderne Serverräume mit intelligenter Abwärmenutzung einschließt, sind auch optimierte Entwicklungs- und Trainingsprozesse von zentraler Bedeutung.

Eigener Computer Cluster

„In unseren Projekten steht uns eine moderne, energieeffiziente Infrastruktur zur Verfügung, die den Einsatz aktueller Entwicklungstools ermöglicht und eine schnelle Umsetzung unterstützt", erklärt Dr. Volkmar Wieser. Das ist ein riesiger Vorteil, denn die spätere Übertragung auf eine lokale Firmeninfrastruktur oder auf ein externes Cloud System (wie z.B. Azure) wird dadurch vereinfacht, da der SCCH-Hochleistungsrechner eine generische Software-Entwicklung erlaubt und nicht auf spezielle Anbieter einschränkt. „Durch unseren Hochleistungsrechner gewährleisten wir höchste Datenschutzstandards, da sämtliche Daten lokal verarbeitet und gespeichert werden, ohne Abhängigkeit von externen Drittanbietern. Gleichzeitig ermöglicht uns diese Infrastruktur eine kalkulierbare und kostenschonende Projektumsetzung“, so Wieser.

Win-Win Situation in der Nachbarschaft

Ein zufälliges Gespräch zwischen Thomas Führer, Philipp Stelzmüller beide STIWA AMS GmbH, und Rainer Weninger am SCCH führte zu einer spannenden Kooperationsmöglichkeit: Das SCCH war für den Computer Cluster auf der Suche nach einem zusätzlichem Serverraum, da die eigenen Kapazitäten ausgeschöpft waren. STIWA bot eine ideale Lösung, indem es Serverraum in direkter Nähe im Bürogebäude AMSEC zur Verfügung stellte und damit eine sichere Stromversorgung, ausreichend Platz und eine leistungsfähige Highspeed-Anbindung gewährleistete.

Mehr als heiße Luft

Ein wesentlicher Vorteil dieser Zusammenarbeit ist das energieeffiziente Kühlsystem und die Nutzung der Abwärme. „Während wir am SCCH keine Möglichkeit haben, die beim KI-Training entstehende Abwärme weiterzuverwenden, kann STIWA diese in das hauseigene Heizsystem einspeisen“, sagt Stelzmüller.
Die Serverabwärme wird im Winter direkt zur Beheizung des Bürogebäudes genutzt, wodurch der Bedarf an zusätzlicher Heizenergie reduziert wird. Im Sommer wird die Abwärme über die Decke der Tiefgarage sehr effizient weggekühlt. „Durch das innovative System wird somit eine Synergie zwischen Server und Gebäude hergestellt und gleichzeitig werden äußerst konstante Bedingungen für die Server garantiert“, so Stelzmüller. Bis Ende 2025 werden 50% des Computer Clusters des SCCH mit diesem System gekühlt, was den CO₂-Fußabdruck, der für das Training von Modellen benötigt wird, deutlich senkt. Durch die Analysesoftware AMS Analysis CI von STIWA wird das System permanent überwacht und aussagekräftige Berichte zu Stromverbrauch, Temperaturniveaus und Heizleistung automatisch verschickt. Für die Zukunft ist zudem angedacht das Training dann durchzuführen, wenn entweder das Gebäude Wärme benötigt oder gerade besonders viel Strom durch Netz oder PV-Anlage verfügbar ist. Das ist ein Paradebeispiel für eine nachhaltige IT-Infrastruktur. Die enge räumliche Nähe der Serverräume ermöglicht somit nicht nur eine effiziente Ressourcennutzung, sondern trägt auch aktiv zur Reduzierung der Umweltbelastung bei.

 

Am Bild: Thomas Führer (STIWA AMS GmbH), Ernst Eibensteiner (SCCH), Philipp Stelzmüller (STIWA AMS GmbH) und Rainer Weninger (SCCH).