Mehr Inklusion am KI-Markt
Der Verein responsible Annotation setzt sich für die Förderung von Inklusion im KI Umfeld ein.
Künstliche Intelligenz (KI) ist ein Jobkiller und nimmt Arbeitsplätze weg – das hört und liest man oft. Genau das Gegenteil ist beim neu gegründeten Verein Responsible Annotation der Fall. Dieser setzt sich für die Förderung von Inklusion im KI-Umfeld ein. Dank KI finden Menschen mit Beeinträchtigungen neue Jobmöglichkeiten.
Im Vienna Impact Hub nahmen Peer-Vertretungen, Forschungs- und Entwicklungsexpert*innen sowie Integrationsfachdienste von zehn Sozialinstitutionen. aus Wien und Linz auf Einladung von Responsible Anntation an einem Start-Workshop teil. Ziel des Vereins ist, eine Training-Station zu entwickeln, die über den digifonds der Arbeiterkammer Wien gefördert wird und die einen niederschwelligen und barrierefreien Zugang zum Thema KI und Annotation liefern soll. Zudem sollen Betroffene und Integrationsfachdienste mit dem Online-Tool Feedback bekommen, wer gut für diese Tätigkeit geeignet sein kann. Dominik Laister vom Forschungsinstitut für Entwicklungsmedizin an der JKU erklärt: „Wir möchten im Zuge eines praxisnahen und partizipatorichen Evaluierungsdesigns die Entwicklung des Online-Tools begleiten. Dabei werden autistische und gehörlose Personen in der Entwicklung der Versuchsreihe und des Annotationstools mitarbeiten. Dadurch sollen individuelle Leistungsprofile beider Gruppen erkannt, Stressparameter erfasst und adaptive Rahmenbedingungen evaluiert werden.
Der Fokus richtet sich vorerst auf Autist*innen und Gehörlose, der Blickwinkel soll aber auch erweitert werden, beispielsweise in Richtung Sehbeeinträchtigung, körperliche Einschränkungen oder psychische Diagnosen.
An der technischen Forschung und Entwicklung beteiligt ist auch das Software Competence Center Hagenberg (SCCH), das seine Expertise im Bereich der angewandten KI-Forschung, insbesondere was die Anforderungen bzgl. Datenqualität und automatisierter Qualitätsbeurteilung von manuellen Annotationen sowie Entwicklung entsprechender mathematischer Metriken zur Evaluierung betrifft einbringt. Des Weiteren unterstützt das SCCH bei der softwareseitigen Umsetzung der Trainings-Station. „Annotierte Daten in sehr guter Qualität bilden die Grundlage für leistungsstarke und akkurate KI-Algorithmen. Die Annotierungsarbeit an sich ist aber, gerade im Hinblick auf Genauigkeit und große Datenmengen, sehr anspruchsvoll und zeitintensiv.“ sagt Lukas Fischer, Research Manager Data Science am SCCH und Gründungsmitglied des Vereins. Genutzt werden auch die Erfahrungen aus dem Annotation-Pilotprojekt bei Kapsch TrafficCom, das seit 2019 läuft. Seitdem wurden dort über 90 Arbeitstrainings organisiert, woraus immer wieder Dienstverhältnisse entstehen. Aktuell sind dort 8 Personen als Annotierer*innen angestellt. Ein großer Teil davon sind Menschen im Autismus-Spektrum.
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