SCCH erhält Zuschlag für COMET-Modul DEPS

"Dependable Production Environments with Software Security“

Klimaschutzministerium und Wirtschaftsministerium investieren in den kommenden Jahren zwölf Millionen Euro in sechs neue COMET-Module. Die thematischen Schwerpunkte liegen in den Bereichen Digitalisierung, Produktionstechnologien und Lebenswissenschaften. Die Module sind das optimale Werkzeug, um die Unternehmen bei Forschung und Entwicklung zu unterstützen und somit neue Produkte und Verfahren zu entwickeln. Durch die Förderung aus dem COMET-Programm wollen das Wirtschafts- und das Infrastrukturministerium wichtige neue Forschungskooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft anstoßen. „Ein vorrangiges Ziel der COMET-Module ist es, risikoreiche Forschung zu ermöglichen und Forschungsergebnisse in konkrete Anwendungen und Produkte umzusetzen. Mit den Modulen sollen zukunftsweisende Forschungsthemen etabliert und neue Stärkefelder aufgebaut werden, um den Forschungsstandort Österreich auch für zukünftige Herausforderungen zu stärken“, erklären Henrietta Egerth und Klaus Pseiner, Geschäftsführer der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG.

Worum geht es bei DEPS?

DEPS ist die Abkürzung für "Dependable Production Environments with Software Security“,

Unbefugtes Reverse Engineering im industriellen Maßstab stellt eine große Bedrohung für wissensbasierte Volkswirtschaften und Gesellschaften dar. Diese Bedrohung zieht sich durch viele verschiedene Industriebereiche, da eingebettete Systeme, Maschinen, Roboter und ganze Produktionslinien betroffen sind. Sie alle verwenden wissensintensive integrierte Software zur Ausführung, Steuerung oder Analyse. Die fortschreitende digitale Transformation durch Digitalisierung und KI wird diese Bedrohung für die europäische und heimische wirtschaftliche Wertschöpfung durch wissensintensive Innovationen in der Industrie und anderen Sektoren noch weiter verstärken. Besonders deutlich wird diese Bedrohung in den Anwendungsbereichen, die die Schwerpunkte Software und Data Science betreffen. Das Spektrum der Anwendungen ist breit und reicht von der smarten Produktion über die Fernsteuerung von IoT-vernetzten Maschinen auf Baustellen, den Maschinenbau mit integrierten KI-Komponenten bis hin zu medizinischen Geräten, die mit anspruchsvollen Bildanalysefunktionen ausgestattet sind. Die Motivation, sich diesem Thema zu widmen, geht daher mit der Notwendigkeit einher, eine Lücke in der Positionierung des SCCH als Forschungszentrum für Software und AI-System Engineering zu schließen.

Das Ziel von DEPS ist es, diese Herausforderung zu meistern, indem es einen innovativen Ansatz verfolgt, bestimmte Instanzen von Software an bestimmte Instanzen von Hardware auf nicht kopierbare Weise zu binden, um unautorisiertes Reverse Engineering zu verhindern. Zu diesem Zweck strebt DEPS die Kombination von zwei bisher getrennten Forschungsrichtungen an - Software-Diversität und physikalisch unkopierbare Funktionen. Die daraus resultierende Kombination eröffnet eine neue Forschungsrichtung: den Schutz industrieller Produktionssysteme vor unautorisiertem Reverse Engineering.

Der Projektumfang von DEPS erfordert umfangreiche Grundlagenforschung in den beiden getrennten Bereichen und deren anschließende Kombination. Die daraus resultierende gemeinsame Forschungsrichtung birgt großes Potenzial für kostenneutralen und effektiven IP Schutz.

Der Nutzen von DEPS

Der Nutzen ist zweifach: 1.) für die Gesellschaft die Sicherung von Unternehmen und damit von Arbeitsplätzen; und 2.) für Unternehmen die Sicherung von Gewinnen und die Erhaltung eines Vorsprungs in einer zunehmend wettbewerbsorientierten Welt.

Die neue Forschungsrichtung, die DEPS anstrebt, wird von einem Konsortium wissenschaftlicher Partner mit komplementärer Expertise vorangetrieben, die sich in ihren jeweiligen Bereichen ausgewiesen haben. Ergänzt werden sie durch Industriepartner aus den betroffenen Anwendungsbereichen der Fertigung, Robotik und eingebetteten Systeme.