Blastozysten

#upperVISION2030, 2021 – 2022

KI-basierte Qualtiätsbeurteilung von Blastozysten für die In-vitro-Fertilisation

Ausgangssituation

Unfruchtbarkeit wird in unserer Gesellschaft meist nicht ausreichend thematisiert, obwohl nicht wenige Männer und Frauen davon betroffen sind. Laut der Bestandsaufnahme "Gesundheitliche Situation von Frauen in Österreich" im Auftrag des Bundeministeriums für Gesundheit aus dem Jahr 2015 betrifft ungewollte Kinderlosigkeit allein in Österreich etwa 15% der Ehen. Hinzu kommt, dass die Unfruchtbarkeitsraten in den letzten 30 Jahren auf der ganzen Welt zugenommen haben.

Hier leisten Kliniken und Kinderwunschzentren einen großen Dienst an der Gesellschaft, in vielen Fällen wird eine sogenannte IVF (In-vitro-Fertilisation) durchgeführt. Bei einer IVF werden Eizellen in einer Laborumgebung befruchtet und die im Frühstadium befindlichen Embryonen, auch Blastozysten genannt, danach in die Gebärmutter eingesetzt. Dabei kommen nur jene Blastozysten zum Einsatz, die von Spezialisten als qualitativ hochwertig eingestuft wurden. Diese Qualitätsbewertung spielt eine zentrale Rolle in der IVF-Behandlung, ist aber leider mit einem gewissen Maß an Subjektivität verbunden. Sowohl Interobserver- als auch Intraobserver-Variabilität haben bei diesem Prozess einen nicht zu unterschätzenden Einfluss.

Zielsetzung

Das Ziel des Forschungsprojektes ist es die Qualitätsbewertung von Blastozysten mittels Machine-Learning Methoden (KI – künstliche neuronale Netze) so zu verbessern, dass die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft durch IVF erhöht wird. Insbesondere soll das Ziel sein, die Blastozysten-Qualität mit einer höheren Treffsicherheit vorhersagen zu können als der mittlere Konsens einer Gruppe von spezialisierten Klinikern.

Konkret sollen in dem Projekt die folgenden drei Ziele angestrebt werden:

  • Ziel 1: Unterstützung in der klinischen Praxis durch treffsicherere Qualitätsbeurteilung und Auswahl von Blastozysten
  • Ziel 2: Erstellen von Goldstandard Blastozysten Datensets
  • Ziel 3: Grundlegender Beitrag zur Reduktion von IVF-Behandlungen pro Patientin sowie Reduzierung der gleichzeitig einzusetzenden Blastozysten

Projektkonsortium

  • Software Competence Center Hagenberg GmbH (SCCH)
  • Kepler Universitäts Klinikum (KUK) - Kinderwunsch Zentrum

Projektdaten

Projektdauer: 1. Juni 2021 – 1. Juni 2022
Fördergeber: Das Projekt wird im Rahmen der #upperVISION2030 durch das Land Oberösterreich gefördert.

Fischer Lukas

Research Manager Data Science
Telefon: +43 50 343 828